Die Römer in Augsburg

Fotos & Text: Regio Augsburg Tourismus GmbH

Das römische Augsburg

Siedlungskontinuität, von der Antike bis zum Mittelalter: Augsburg zählt zu den ältesten Städten Deutschlands. Die Stadtgründung wird kurz vor der Jahrtausendwende um 0.v.Chr, dem Beginn unserer Zeitrechnung, dem römischen Kaiser Augustus zugeschrieben. Das Gründungsjahr von "Augusta Vindelicum" - wahrscheinlich etwa 8.v.Chr. - ist jedoch ein fortwährender Streitpunkt der Gelehrten. Ein Legionslager an der Wertach, gegründet nach dem Augusteischen Alpenfeldzuges um das Jahr 15 v. Chr., war bereits der mutmaßliche Vorläufer des römischen Augsburgs. Die keltischen Siedler „Vindeliker“ ergaben sich nahezu kampflos. Die Nachweise größerer Schlachten im Voralpenland fehlen. Die Gründung der Provinz Raetien läutete eine Zeitenwende ein. Sie war das Bindeglied zwischen Alpen und Donau und verband den heutigen Balkan mit den römischen Nordwestprovinzen in Gallien und Germanien, dem heutigen Westeuropa.

Florierender Handel, neue Siedler & Straßen und schiffbare Flüsse (Donau/Lech)
Augsburg florierte und löste das römische Kempten (Cambodunum) als raetische Provinzhauptstadt ab. Kaiser Hadrian verlieh schließlich anno 121 n.Chr. das zweithöchste römische Stadtrecht. Fortan nannte man die Stadt kurzzeitig „Aelia Augusta“. Ein Verweis auf Hadrians Familie "Haus der Aelier", als auch auf den Stadtgründer Kaiser Augustus. Pracht- und Repräsentationsbauten aus Stein, Thermen, Tempel und ein ausgeklügeltes Wasserleitungs-system – der Aufschwung und die Blüte des Verwaltungszentrums der Provinz Raetien war fortan deutlich sichtbar. Der florierende Handel sorgte darüber hinaus für Kulturaustausch!

Eine Stadt im Wandel der Zeit
Spätantike und Völkerwanderung folgen. Augsburg blieb ein städtisches Zentrum im Spannungsfeld der romanisierten Provinzbevölkerung, der Alemannen und einer Vielzahl germanischer Stämme (Goten, Franken, Langobarden). Eine langsame Ethnogenese über Generationen hinweg, mit schrittweisem Erlöschen der römischen Zentralmacht. Romanische und germanische Kulturvermischung, die fortschreitende Christianisierung – das war der Übergang zum frühen Mittelalter. Es etabliert sich ein Bischofssitz im Herzen der alten Römerstadt. Die Via Claudia führte noch immer in Richtung Süden. Die römische Straße wurde hauptsächlich von Kaufleuten und Handwerkern frequentiert. Sie machte die Reichsstadt Augsburg (ab 1276) zum mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Zentrum. Heute liegt das römische Augsburg unter dieser Bischofsstadt begraben. Die römischen Gräberfelder - so war es Gesetz - lagen außerhalb der Stadtmauern.

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Das Römerlager - ein Museum im Zeughaus

Das Römerlager im Zeughaus

Stadtwerkmeister Elias Holl erbaute 1607 das sogenannte Zeughaus. Ein Kornhaus als reichsstädtisches Waffenarsenal im Stil der Renaissance. Das östliche Portal wird von Hans Reichles Bronzefigurengruppe „der Höllensturz“ dominiert. Im Innern der Toskanischen Säulenhalle ist die Dauerausstellung „Römerlager“ untergebracht. Sie zeigt herausragende Funde aus Augsburgs römischer Vergangenheit als raetische Provinzhauptstadt „Augusta Vindelicum“. Mehr erfahren
Ausstellung zur Via Claudia Augusta im „Römerlager“ Broschüre

Foto: TvW®S.Rubensdoerffer

Das Diözesanmuseum St. Afra

Das Diözesanmuseum

Im Diözesanmuseum, direkt neben dem Dom gelegen, können siebzehn Jahrhunderte Geschichte & Kunst erlebt werden: u.a. Ausgrabungen der Römerzeit. Das Museum präsentiert eine moderne Dauerausstellung und wechselnde Sonderausstellungen mit attraktiven Begleitprogrammen. Mehr erfahren

Archäologische Funde

Der Archäologische Garten und der Domvorplatz

Auf dem Domvorplatz werden archäologische Funde und Forschungs-ergebnisse, auf einem frei zugänglichen Ausgrabungsgelände im Außenbereich, offengelegt. Zu sehen ist ein Kapellenbau aus dem 6./7. Jhdt. unter Verwendung zahlreicher römischer Bauquader eines hier befindlichen römischen Gebäudes mit Peristylhof. Bedeutende antike Grabsteine (Repliken) sind hier ebenfalls ausgestellt.
Foto © Franz Häussler

Sehenswert ist auch der nahegelegene Archäologische Garten im Domviertel (Äußeres Pfaffengässchen 9). Bei archäologischen Grabungen (1992 – 1996) wurden auf einer Fläche von rund 2.000 m², Fundamente und Fundstücke eines frührömischen Vexillationskastells, späterer ziviler Fachwerkbebauung und eine römische Thermenanlage gefunden. Info Archäologischer Garten, Bericht von C. Schaller

Unsere Stadtführungsangebote

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Öffentliche Führungen
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Individuell buchbare Gruppenführungen
Auf Spuren des Kaisers Augustus Info
Eine Augsburger Zirbelnuss für kleine Asterix-Fans, Kinderführung Info

Römische Spuren in der Region

Das Mithraeum & Römerbad in Königsbrunn

Sensationell: Das mutmaßlich einzige in Bayern erhaltene römische Mithras-Heiligtum (2./3. Jh. n. Christus) kann in Königsbrunn bestaunt werden. Tuffsteinfundamente acht römischer Gebäude: Grabungsfund mit Anerkennung als Mithraeum / Mithras-Heiligtum der ehemaligen römischen Provinz Raetien. Foto © Stadt Königsbrunn Mehr erfahren

Literaturtipps, Reportagen Videos & mehr

Gut informiert

Bericht Tagesschau 2021
In Augsburg sind mehr als 15 Kilogramm Silbermünzen aus der Römerzeit entdeckt worden. YouTube

Die Römer zwischen Alpenrand und Limesland Kulturreiseführer
Context Verlag

Die Römer in Bayern Spurensuche zwischen Alpen und Limes
Context Verlag

Das römische Augsburg
Militärplatz, Provinzhauptstadt, Handelsmetropole
wbg Philipp von Zabern Verlag

Stadttour in Latein
Aquae et muri Info

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Die Römer in und um Augsburg

Ausstellung im Römerlager (Augsburg)

Kulturachse Via Claudia Augusta

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Römer. Zwischen Alpen und Limes